Foxi



Hallo, ich bin Foxi das Findelkind.

 

Wann ich geboren wurde, weiss ich nicht, der Tierarzt meint aber, ich koennt schon sieben oder acht Jahre alt sein. Als ich mich im Fruehjahr 2002 an mein jetziges Zuhause geschlichen habe, da haben die Bewohner das erst gar nicht bemerkt. Sie haben naemlich Igel gefuettert und nicht gesehen, dass ich mir immer ein paar Brocken geklaut habe. Ich hatte doch sooo Hunger und kein Zuhause mehr. Meine Augen waren ganz schlimm verklebt und ich muss wohl sehr duenn gewesen sein. Das mit den Augen ist viel besser geworden, seit Dosi fuer mich sorgt, ich habe Roll-Lider und die Wimpern reizen staendig meine Augen. Deshalb muessen die oft geputzt werden, was aber auch nervig ist und ich deshalb manchmal mit Dosi im Streit liege. In der Zwischenzeit habe ich eine stattliche Katerfigur, nur Robi hat noch ein paar Gramm mehr. 

 

Als die Igel gross genug waren um selbstaendig Futter zu suchen, hat Dosi immer noch Futter raus gestellt, sie hat einfach nicht gesehen, dass die Igel gar nicht mehr da waren. Aber irgendwann hat sie es doch geschnallt. Sie hat dann mit allen Tricks versucht mir naeher zu kommen, aber ich war viel zu verschuechtert. Ich habe dann auch mitbekommen wie ueber mich diskutiert wurde. Sollte man mich behalten, oder ins Tierheim bringen?? Mittlerweile war September und ich wurde taeglich gefuettert - in reichlich Abstand.

 

Irgendwann waren Dosi und Dieter weg - wie ich spaeter erfahren habe, sind sie nach Kanada in den Urlaub gegangen. Aber es war eine andere Frau da und die hat mich vielleicht verwoehnt. Mann, war das toll, also entschloss ich mich, etwas zutraulicher zu werden. Bis Dosi nach drei Wochen zurueck kam, sass ich schon wartend vor der Tuere und hoffte auf Futter. Die Diskussion ging wieder los - die wollten mich doch nicht ins Tierheim bringen?? Eines nachmittags hat Dosi mich naemlich gepackt und in einen Transportkorb getan, sie ist mit mir weggefahren. Oh Schreck, nun ist alles vorbei, ich war total fertig. Irgendwann wurde der Transportkorb mit mir drinnen auf einen Tisch gestellt und ein Mann fragte, welchen Namen das Tier haette. “Foxi”  sagte Dosi und der Mann hob mich aus dem Korb. Er sah sich alles an, meine verklebten Augen, in den Ohren wurde gewuehlt, ich wurde abgetastet und dann bekam ich eine Spritze. Weg war ich also und als ich wieder erwachte, tat mir alles weh. Aber Dosi hat mich wieder mit nach Hause genommen und ich musste in der Waschkueche naechtigen. Dort blieb ich drei Tage, dann sollte ich wieder nach draussen. Ja, aber nie im Leben... ich wollte nicht mehr raus, hatte die Nase voll vom traurigen Vagabundendasein ohne Waerme und Futter. Dosi war sehr erstaunt, sie hatte gedacht, dass ich sofort das Weite suchen wuerde, sobald ich wieder auf den Beinen stand. Sie hat dann aber eingesehen, dass ich das Haus nicht mehr verlassen wollte.

 

Die beiden anderen Fellmonster waren anfangs nicht sehr nett zu mir, obwohl ich immer freundlich war. Irgendwann habe ich dann zurueck gefaucht und dann war Ruhe. Mittlerweile verteile ich auch Ohrfeigen, wenn es sein muss. 

 

Im Fruehjahr war es meiner Dosi dann aber doch zuviel mit dem Kistchen sauber machen und dem vielen teuren Sand kaufen, also hat sie mich einfach vor die Kuechentuer gesetzt. Ich blieb sitzen! Der Kampf dauerte mehrere Tage, aber schliesslich gab ich nach und suchte mir im Garten ein Plaetzchen um mein Geschaeft zu machen.

 

Mittlerweile haben wir uns darauf geeinigt, dass ich morgens kurz rausgehe bevor Dosi zur Arbeit muss und abends kann ich auch raus. Ich darf abends, im Gegensatz zu Flori, immer erst mit Dosi und Dieter ins Haus. Ich liege dann in Sichtweite auf der Terrasse und geniesse mein neues Zuhause. Eine Schwierigkeit gibt es noch, ich hasse die Katzenklappe und weigere mich, diese zu benutzen, obwohl ich ein Band mit Magnet trage. Das habe ich mir ohne Widerrede anhaengen lassen - sieht ja huebsch aus und jeder weiss, dass ich einen Besitzer habe - aber durch die Klappe gehe ich nicht. Nein, nein, nein!!

Wir haben den Foxi am Ostersonntag den 12. April 2009 durch einen Schlaganfall verloren. Leider konnten wir uns gar nicht bei ihm verabschieden, da wir zu der Zeit in USA waren. Mutti-Berti musste leider mit Hilfe unser Nachbarsfamilie Kohler dieses Drama durchstehen.
Wir vermissen den Roten, aber er ist bei Flori und dem Puschelchen und es geht ihm dort gut.


Trauer um Foxi

Unser Findelkind ist nicht mehr bei uns.

 

Am Ostersonntag haben wir in USA die Nachricht bekommen, dass der Tierarzt ihn erlösen musste und er über die Regenbogenbrücke zu Flori und dem Puschelchen gegangen ist.


Eigentlich war er ja nur am Anfang krank - seine bösen Augen, die operiert wurden, die Pfötchenballen, die so komisch waren, schlechte Zähne hatte er, aber ansonsten sah er den Tierarzt nur zum Impfen. 

In den letzten Monaten hatte ich es sogar geschafft, dass er durch die Katzenklappe ging, er wollte nämlich nachts immer raus und hat uns geweckt. Schliesslich startete ich einen erneuten Versuch, ihn durch die Klappe zu schupsen und eines Tages hat er sie ganz alleine benutzt.

 

Und ganz überraschend fand ihn meine Mutti, die während unseres Urlaub die Herren Kater hätete, den armen Schatz morgens gelähmt vor. Unsere lieben Nachbarn brachten ihn sofort zum Tierarzt, der wohl alles versuchte, ihn in Wärmedecken hüllte, weil die Körpertemperatur so stark gesunken war. Aber es half nichts mehr und so mussten wir ihn gehen lassen. Es war ein Schlaganfall - noch nie hatten wir zuvor davon gehört, dass es so etwas auch bei Tieren gibt.


Wir haben davon Stunden später per Email erfahren und waren nur geschockt. Unser Roter hatte uns verlassen und konnten uns gar nicht von ihm verabschieden. Dass dieser Urlaub gelaufen war, kann sicher jeder verstehen.

 

Robili verstand die Welt nicht mehr, erst vor Monaten war das Puschelchen über die Regenbogenbrücke gegangen und nun war er ganz alleine. Er hat wochenlang gesucht und gemaunzt und auch heute merkt man, dass er die Gesellschaft seiner ”Brüder” vermisst, obwohl er sie zu Lebzeiten eigentlich gar nicht so sehr gemocht hatte.

 

Wir müssen uns jetzt sehr um ihn kümmern, denn er ist doch schon recht betagt und auch nicht gesund. Wer weiss schon, wann er Flori, Puschel und Foxi über die Regenbogenbrücke folgt. Wir hoffen, dass es noch lange dauert.